Ein Jahr Ulrich5
Gibts da was zu feiern?
Ansprache von Claudius Beck zur Feier des Einjährigen am 4. April 2025

  • Wir sind ein Jahr alt, dem gegenüber wird der benachbarte Kunstverein 20 Jahre alt! Herzliche Gratulation, was dieser in den Jahren auf die Beine gestellt hat. Auch dieser Raum gibt es seit 20 Jahren, konzipiert als Cafe in Verbindung zur Stadtgalerie. Wohl 15 Jahre als Cafe Coppola bekannt, dann drei Jahre Ambassadorka.
Danach hat die Stadt den Raum zusätzlich zur Galerie angemietet und das ZIZ Programm hat uns die Chance gegeben. Gemeinsam stark in der Stadt heißt das Programm im Untertitel.

Nun, zu was denn? Eine Schere hat sich aufgetan: Ein »Innovation Hub« wünschte sich der Berater des Programms, Herr App, die Förderung der Innenstadt muss natürlich sein. Ja, aber wie? Der »Lenkungskreis« des Programms hat dann monatelang das immer wieder auf der Tagesordnung. Was tun mit dem Innovation Hub?
»Kontinuierliche aktivierende Veranstaltungen unter Einbeziehung zahlreicher Shakeholder und Engagierten des Stadtlebens« sollen stattfinden. Der Innovations- und Aktivierungscharakter des Angebots soll deutlich werden. Die Gäste des HUB sollen bei sämtlichen Angeboten aktiv eingebunden werden.  Der Südkurier hat von vorne herein die Umschreibung dieses Raums als »Bürgertreffpunkt« übersetzt. 

Nun denn: ich wurde im Oktober des vorletzten Jahres gewonnen, bis es offiziell dann soweit war und ein Vertrag unterschrieben wurde, war es 13. Februar letzten Jahres und am 11. April haben wir dann eröffnet.

Wir, das sind die Geschäftsführerin vom Markdorf Marketing Barbara Bücken, die Mitarbeiterin von Markdorf Marketing und extra für Ulrich5 einige Stunden aufgesattelt: Saskia Friedrich Rother. Unser Hausmeister und Mann für Alles Thomas Waldenmaier und ich, der einen Vertrag habe zur »Beratung und Begleitung des Innovation-HUB-Managements«, befristet bis 31. August dieses Jahres.

Nun denn, was lief jetzt tatsächlich?
Wir haben im Grunde genommen vor allem die Menschen dieser Stadt und Umgebung eingeladen sich hier aktiv einzubringen. Und das haben schon sehr, sehr viele gemacht. Sie alle kennen das Programm oder Teile davon, ich muß es nicht im einzelnen aufzählen. Es sind viele Vorträge, Präsentationen zu den vielfältigsten Thmenbereichen. GesternAbend liessen sich 98 Personen anlocken zum Thema Bauernkrieg vor 500 Jahren, vor genau einer Woche drängten sich hier 110 Personen zum Thema Alzheimer und Demenz. Das sind Spitzenwerte und die beweisen welch Aktivierung möglich ist und wo die Bedürfnisse liegen. Durchschnittlich 25 Personen sind bei solchen Veranstaltungen da, mit steigender Tendenz. 

Es gab Workshops hier, Debatten zur Kommunalwahl, zu 50 Jahre Ferienspiele. 
Ein Kern des Angebots hat sich hier herausgestellt und das haben wir einigen wenigen Menschen zu verdanken, die hier zweiwöchentlich oder monatlich ein Angebot anbieten. Und das ohne Bezahlung oder etwas Spenden: Da sind die Mutmalerinnen Antje Strathmann-Cissé und Barbara Ludwig vorneweg
Da ist Klaus Wosnitzka wichtig, der monatlich das Thema KI vorantreibt. Das Schreibglück am Morgen verspricht sein einigen Monaten zweiwöchentlich Frau Sylvia Kudermann. Christine Gratwohl hat seit Januar eine Strickbegeisterung mit dem Stricktreff ausgelöst, Delphine Panitz hat zu Weihnachten und Ostern jetzt eine moderne Kreativwerkstatt errichtet. Diese Gruppen hier finden Anklang und decken Bedürfnisse ab. Fritz Löffler hat es probiert mit einer Unterrichtsstunde am Morgen, doch das beweist, dass nicht alles funktioniert und dieser Raum eben auch Experimentierfeld ist.

Die Gesundheitswochen waren ja schon vor der Eröffnung im letzten Jahr hier zu Gast und dieses Jahr gerade eben mit 16 Veranstaltungen. Katja Eberle ist hier der Aktivposten, die unermüdlich die Fahne hochhält, auch mit Tanzworkshops hier selbst zugegen ist.

Im Kulturellen Sektor gibt es einige sehr aktive, die engagiert und unermüdlich sind: Britta Lutz, Till Maurer machen Monat für Monat zusammen mit Musiker Niklas Breuksch Improtheater am Sonntag Abend. Gar nicht so einfach, aber es gelingt ein immer mehr wachsendes Publikum zu gewinnen. 
Sehr erfolgreich und mit der Eröffnung von Ulrich5 ist Dietmar Mogwitz mit dem Mitsingabend hier gestartet. Mit 30 Mitsingenden hat es im April begonnen und Ende November waren es dann knapp 100 pro Abend. Ja er wechselte in den Theaterstadel und zeigt auf, dass Ulrich5 ein Lernfeld auch für Musiker und Künstler sein kann. Doch andere Aktiver dieser Raumschaft haben Ulrich5 genutzt: Musiker wie Paula Stützenberger, Tibor Nagy, das Tomirinda Duo, der Medley Chor, das Hoppin Mad Horns Jazz Ensemble, Mike Jörg, Unplugged DeVilles, Frieder Hahn mit Schwäbisch Gschwätzt und gsunge, Beatles go Jazz, Sebastian Dix mit Weihnachtslieder mitsingen.
Auf der Literatur- und Buchseite hat Roland Löscher sein neues Buch hier vorgestellt und Dorothea Neukirchen mit »Einer Winteraffaire« erregt. 
Einige Unternehmen haben den Raum genutzt, Wälischmiller, tja bodensee, Peter Krupinski, Cashew Togo und einige Profis in der Gesundheitsbranche. Andere haben ihre Kompetenz hier eingebracht: Thomas Schmidhuber, Rolf Haas, Kerstin Schmidt, Jörg Büsche, Sabine Gebhardt, Marc Ellenbrock, Prof Dr. Andreas Lange, Walter Hutter, Jörn Burger, Prof. Dr. Josef Kessler, der Imkerverein, der Peru-Hilfsverein, die Kriminalpolizei und die Toolbox. Es gab bemerkenswerte Abende wie der zum Gedenken an Musiklehrer Gerhard Schall.

Eingehen möchte ich kurz auf Aktivitäten für Kinder: Hier gab es Bastel- und Werkangebote, initiiert von Monika Schneider-Maier und Eva Fast. Es gab Vorlesenachmittage von Saskia mit der Caritas Bodensee-Oberschwaben und von mir selbst Filme für Kinder, insgesamt schon 12 Vorstellungen was ganz unterschiedliches Echo hervorrief. Von null Besuchern bis zu 94, die sich hier vor der Leinwand drängelten. 

Wahre Publikumsrenner sind die Angebote zu den großen Anlässen in der Innenstadt wie Dixiefest, Kindermeile, verkaufsoffeneer Sonntag beim Jahrmarkt und der Weihnachtsmarkt. Das drückt die Besucherbilanz natürlich nach oben, aber man kann das ja nicht ignorieren. Wer einmal erlebt hat wie es da hier zugeht, wenn Kinder und Eltern sich hier reindrücken. Auch am Fasnetsmontag hatten wir hier für die Straßenfasnacht geöffnet, was positiv vermerkt wurde.

Insgesamt hatten wir in den 12 Monaten 157 Aktivitäten mit 4.510 Teilnehmern. 
DieseVeranstaltung ist in diesem Jahr bereits die 55 in den nun drei Monaten, bis Jahresende 2024 waren es 102.

Was bleibt, was ist wichtig?
Ulrich5 ist gut für die Stadtgesellschaft, für den einzelnen Menschen, ob aktiv oder passiv. Ein Ort der Begegnung, ein Ort des Lernens, der Unterhaltung. Es ist wichtig um der Einsamkeit entgegenzuwirken, er ist wichtig für den Austausch für viele kleine Dinge. Ulrich5 kann nicht alles und jeden zufriedenstellen, aber ganz viel sein. Er ist ein Stück Demokratie, die wir ja alles so schätzen gelernt haben und gefährdet sehen. Es muss Aufgabe der Stadtgesellschaft sein das Aufrecht zu erhalten !
Dieser Ort muss weiterleben, er braucht professionelle Organisation weiterhin. 

Ich sagen allen Dank vor allem unserem Team Barbara, Saskia und Thomas, allen, die mitgeholfen haben und wünsche Ulrich5 noch eine große Zukunft!

Ulrich5 Bilanz der ersten acht Monate

102 Veranstaltungen mit 3557 Besuchern!

Ulrich5 wurde am 4. April 2024 offiziell eröffnet. Davor hatten ein paar Veranstaltungen zur Gesundheitswoche stattgefunden und auch ein Kick-Off zum Start der Aktivitäten. 
Wie ist es denn gelaufen mit Ulrich5? Wir sind ganz zufrieden mit den letzten Monaten. 


Erstmal zu den Zahlen:
Von 20. März mit dem "Kick-Off" bis zum Jahresende fanden 102 Veranstaltungen statt, die von insgesamt 3557 Menschen besucht wurden. Soweit die nackten Zahlen.

Doch was fand statt?
Ulrich ist vielseitig. Doch was denn ganz genau?
Fangen wir mit den 20 Vorträgen und Präsentationen an. Themen waren z. B. Künstliche Intelligenz, Sicherheit im Internet, Markdorfer Wald, Klimaschutz, Gebäudesanierung, Firmenpräsentation, Glücksspiele im Internet, Demokratie, Das Glück der Generationen, Kriminalprävention für Senioren, Religion und Tanz, Zuhören können, Markdorf nach dem 1. Weltkrieg und Information über Hilfsprojekte in Peru. Genau 425 Besucher nahmen teil, durchschnittlich 21.

Ulrich5 Bilanz der ersten acht Monate

Workshops und Diskussionen


An den acht Workshops, vom Kick-Off für Ulrich5 selbst, den monatlichen Ki-Treffs und die Projektschmiede des Bodenseekreises nahmen insgesamt 86 Personen teil. 
Die zwei Kommunalpolitische Diskussionen im Mai zur Gemeinderatswahl wurden von rund 90 Personen verfolgt.
Ihrer Zielsetzung als Diskussions- und Erinnerungsort wurde Ulrich5 gerecht, als am 5. September rund 40 Mitwirkende aus fünf Jahrzehnten zusammenkamen, um über 50 Jahre Aktion Ferienspiele in Markdorf sich auszutauschen. 

Ulrich5 Bilanz der ersten acht Monate

Von Lesungen bis zum Mitsingen 

Schauen wir genauer hin, welche kulturellen Veranstaltungen wie Konzerte, Theater, Kabarett, Mitsingaktionen und offene Chorproben es gab.
An 19 Abenden haben 858 Personen gelauscht, geschaut und vor allem mitgesungen, durchschnittlich 45.
Zur Musiknacht im April haben rund 300 Personen Ulrich5 aufgesucht, wo Ulrich5 nur einer von mehreren Bandorten war. Zudem gab zwei Autorenlesungen mit immerhin 54 Besuchern. Also rundherum 1203 Personen.


Ulrich5 Bilanz der ersten acht Monate

Für Kinder: Filme, Kreatives und mehr

Für die Kinder gab es Bastel- und Werkangebote, Filmvorstellungen, Clownerie, Jonglage und Vorleserunden. Wahre Publikumsrenner sind die Angebote in Ulrich5 zu den großen Anlässen in der Innenstadt wie Dixiefest, Kindermeile, verkaufsoffener Sonntag und Weihnachtsmarkt. Die Kreativangebote wurden oft gestürmt und stechen in der Statistik mit rund 800 aktiven Besuchern hervor. Das ist sicher noch sehr vorsichtig gezählt.
Die Etablierung eines Kinderfilmangebots verlangt Fingerspiztengefühl, von Ausreissern mit 93 Zuschauern bis zu null Besuchern ist alles dabei. 10 Filme mit insgesamt 243 Kindern und Begleitpersonen. Ähnlich schwierig gestaltet sich das Angebot von Erzählen für Kindern. 

Ulrich5 Bilanz der ersten acht Monate

Zu den regelmässigen Aktionen

Überhaupt ist die Einrichtung von neuen Formaten immer wieder ein Experiment. So ist das zweiwöchige Angebot der Mutmalerinnen "Malen im Städtle" sehr erfolgreich, wie auch der monatliche KI-Treff. Das "Schreibglück am Morgen" wird bisher von einer kleinen Schar gesucht, auch die Unterrichtsstunde bei Fritz hat es noch schwer. Auf zu geringes Interesse stiess das Angebot des Co-Workings. Die regelmässigen Angebote sind eine wichtige Stütze im Programm, vor allem weil sie auch meist untertags stattfinden. 

Ulrich5 Bilanz der ersten acht Monate

Ausstellungen

Nicht zuletzt darf auf drei Ausstellungen hingewiesen werden, die im letzten Jahr stattfanden. Die Jugendkunstschule des Bodenseekreises beging ihr Jubiläum mit einer Ausstellung von Kunst von Kindern, die in den Markdorfer Workshops entstanden. Die Eröffnung wurde mit 60 Personen begangen, der Besuch während den Öffnungszeiten der benachbarten Stadtgalerie wurde nicht gezählt. Das gilt auch für die Karikaturen zum Grundgesetzt, die dank der Unterstützung des Programms "Demokratie jetzt" Ende September stattfand. Bemerkenswert auch diezweitägige Verkaufsausstellung der Bilder des Großvaters von Peter Büger aus Lipbach.
Erwähnt werden darf auch, dass Ulrich5 als Raumangebot bei den gut besuchten Vernissagen der Stadtgalerie genutzt wird. Diese Besucherzahlen sind nicht in unserer Statistik gezählt.